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In unregelmässigen Abständen berichte ich hier über meine fotografischen Aktivitäten. Wenn Sie ein E-Mail erhalten möchten, wenn es einen neuen Eintrag gibt können Sie sich hier
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Samstag, 16. Februar 2013

Appenzeller Brauchtum

Projekt Appenzeller Brauchtum
Seit einiger Zeit arbeite ich schon an einem Projekt über das Brauchtum in Appenzell. Die Arbeit ist nicht ganz einfach, da das Appenzell nicht gerade vor meiner Haustüre liegt, die Ereignisse in meinem Terminkalender Platz finden müssen und auch das Wetter eine nicht unwesentliche Rolle spielt. In letzter Zeit konnte ich aber wieder einige Bilder zur Sammlung addieren.

Viehschau in Stein
In der bilderbuch-schönen Landschaft des Appenzeller Hinterlandes liegt das Dorf Stein. Im September 2012 habe ich an einem schönen Herbsttag die traditionelle Viehschau fotografiert. Von den umliegenden Höfen wird mit dem Senntum "öberegfahre", um die Kühe in der Viehschau zu zeigen und bewerten zu lassen. Ein ereignisreicher Tag, an dem sich die Bauernfamilien zu einem Schwatz treffen, die Sennen "zäuerlen" und die Kinder am Jahrmarkt mit allerlei Süssigkeiten beglückt werden. Hier wird das Brauchtum von Herzen gelebt.




 

 


Silvesterchlausen in Urnäsch
Am alten Silvester (13. Januar 2013) habe ich den Büelbänklischuppel begleitet. Am frühen Morgen haben sie in einer noch dunklen, tiefverschneiten Landschaft ihren "Schtreech" begonnen. Die beleuchteten Hauben haben ein märchenhafte Stimmung herbeigezaubert. Der Vormittag war wolkenverhangen und hat mit einem diffusen Licht stimmungsvolle Winterbilder ergeben.  Der Anlass ist aber schon ziemlich "touristisch" und je näher man ans Dorf kommt umso schwieriger wird es , die Silvesterchläuse zu fotografieren, ohne dass sie von Besuchern aus nah und fern umringt sind.



 

 
 

Blochmontag
Alle zwei Jahre zieht die Blochgesellschaft am Fasnachtsmontag einen reichgeschmückten Bloch (grosser Holzstamm) durch die umliegenden Dörfer bis nach Stein und über Waldstatt zurück nach Urnäsch.
Der Stamm hat an der Vorderseite einen Reisigkranz mit dem Urnäscher Wappen und an seinem hinteren Ende ein Aufrichtebäumchen, an dessen Zweigen farbige Fetzen (Nastücher) flattern.
Auf dem vorderen Teil des Stammes steht der Fuhrmann mit einer langen Zipfelmütze und schwingt eine Peitsche. Hintzer ihm sitzen zwei Musikanten, die für Unterhaltung sorgen.  Auf dem hinteren Teil des Stammes sitzt ein Schmied vor einem kleinen Ofen, in dem er Tannenreisig verbrennt und hin und wieder einen Knaller anzündet. Der Wagen wird von zwanzig Männern, die Berufe rund um die Holzwirtschaft darstellen, an einem langen Seil mit Stecken gezogen. Der Tross wird angeführt von berittenen Herolden und begleitet vom Förster hoch zu Ross und einem "wilden" Bären, der vom Bärenführer an einer langen Kette geführt wird. Voraus springen Kässelibuebe (Clowns), die von Passanten und in den umliegenden Häusern Spenden sammeln.
Immer wieder wird der Bloch angehalten und die Mannschaft mit Tranksame versorgt. Die Männer danken es mit einem schönen "Zäuerli" (Naturjodel). Wieder in Urnäsch angekommen wird der Stamm versteigert. 

 





 



3 Kommentare:

  1. Danke! Wunderschöne Bilder und sehr gute Erklärungen (ansonsten versteht ein Nicht-Appenzeller diese Bräuche nämlich nicht).

    Herzliche Grüsse
    Ursula Diebold

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  2. Danke für die eindrucksvollen Bilder und Erläuterungen zu diesen alten Bräuchen. Ohne gute Menschenkenntnisse und gute Umgangsformen ist es nicht einfach so nahe an die Leute in Appenezll heranzukommen.
    Viele Grüsse
    Manfred Koch

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  3. Eine sehr aufregende Tradition wie schön das sowas noch weiter geführt wird außerdem wunderschöne Bilder :) LG aus dem Wellness Hotel Südtirol

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