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In unregelmässigen Abständen berichte ich hier über meine fotografischen Aktivitäten. Wenn Sie ein E-Mail erhalten möchten, wenn es einen neuen Eintrag gibt können Sie sich hier
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Samstag, 21. November 2015

Naturparadies "Fazenda Barranco Alto"

Überwältigender Reichtum an Flora und Fauna

Die Fazenda Barranco Alto ist ein Kleinod im brasilianischen Pantanal. Eine Eco-Lodge, als Teil einer grossen Ranch, gegründet und geführt von den Nachfolgern einer Schweizer- Auswandererfamilie. Wasser und Land, endlos scheinend, gehen in perfekter Harmonie ineinander über, ohne festgelegte Grenzen. Die Herzlichkeit der Gastgeber und die Vielfalt an Fauna und Flora machen den Ort ideal zum Erleben des fantastischen Pantanal.



In unmittelbarer Nähe der Lodge können seltene Aras beobachtet und fotografiert werden. Aber auch eine Vielzahl von kleineren Papageien sind in den Palmen und Bäumen der Umgebung anzutreffen. Die folgenden Bilder zeigen einen der seltenen und als gefährdet geltenden Hyazinth-Ara im Flug, eine Formation von hellroten Aras sowie eine Blaustirnamazone.




Neben den unzähligen Vögeln sind auch viele Vierbeiner anzutreffen. Im schönsten Licht des späten Nachmittags sehen wir einen sehr seltenen Sumpfhirsch, auch er gilt als gefährdet. Das Gürteltier hat sich soeben eine neue Höhle gegraben und ruht sich aus, bevor es für den Rest des Tages in ihr verschwindet. Im roten Abendlicht schwimmt ein Gruppe von Wasserschweinen in einem kleinen See. Diese geselligen Tiere, die aussehen wie riesige Meerschweinchen, sind überall anzutreffen.


 
 

Ganz besonders hat es mir der Grosse Ameisenbär angetan. Da die Tiere sehr scheu sind, braucht es eine besondere Taktik, um sie von nahem fotografieren zu können. Ein Ameisenbär ist immer in Bewegung.  So springt man ihm kilometerweit nach, versucht ihn zu überholen um gegen den Wind auf ihn zu warten. Die Tiere haben eine sehr gute Nase, spüren jede Erschütterung, sehen aber sehr schlecht. So besteht die Chance, dass er sich bis auf einen Meter oder noch weniger nähert. Ein sportliches und emotionales Erlebnis. Ein unglaubliches Gefühl, wenn man diesem urtümlichen Tier in die Augen sehen kann! Und mit etwas Glück kann man sogar ein Junges sehen, das huckepack auf der Mutter reitet.



 

Tiere in der Dämmerung oder sogar in der Nacht zu fotografieren ist eine besondere Herausforderung. Das fehlende Licht kann durch Scheinwerfer oder Blitz ersetzt werden. Beides verlangt besondere Kenntnisse und Techniken, macht aber auch Spass. Die zwei blauen Hyazinth-Aras begrüssen sich vor dem "Blue-Moon", dem sehr seltenen, zweiten Vollmond im gleichen Monat. Der nachtaktive Tagschläfer mit dem Vollmond wartet auf einem Baumstrunk auf Insekten. Und der Tamandua, auch kleiner Ameisenbär genannt, lebt in den Bäumen und erfordert viel Glück, um ihn in der Nacht zu finden.




Neben den vielen Tieren der Wildnis bietet auch der Betrieb der Ranch fantastische Fotosujets. Über 2500 Rinder und mehr als 70 Pferde leben auf dem riesigen Gebiet der Fazenda. Jeden Morgen reiten die Pantaneiros aus, um die Pferde in die Koppel zu treiben und die Rinder zu kontrollieren.



 
Die Fazenda Barranco Alto ist mehr als eine Fotodestination. Neben unzähligen Möglichkeiten der Tierfotografie bietet sie auch Erholung, Genuss und eine ausgezeichnete Küche der Dona Leia im typischen Pantaneira Gästehaus. Ich werde schon bald dorthin zurückkehren!

Mehr Bilder unter:

Brazil 2015 Pantanal S

Sonntag, 16. August 2015

Wildes Pantanal – Naturparadies in Brasilien

Auf der Suche nach dem scheuen Jaguar

Das Pantanal (portugiesisch für Sumpf) ist eines der grössten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde. Es befindet sich im mittleren Südwesten von Brasilien in den Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul. In diesem einzigartigen Naturparadies  gibt es unzählige Arten von Vögeln und Säugetiere wie Jaguar, Puma und Ozelot.  Aber auch Ameisenbären, Gürteltiere, Sumpfhirsche, unzählige Affenarten, der sehr seltene Riesenotter und die weit verbreiteten Wasserschweine können beobachtet werden.

Meine erste Station ist die Fazenda Santa Thereza. Sie liegt an der Transpantaneira, einer 147 km langen Naturstrasse, die bis Porto Jofre, mitten ins Herz des nördlichen Pantanal führt.


Um diese Jahreszeit sind die Überschwemmungen schon weitgehend zurückgegangen und über das weitverzweigte Flusssystem können Vögel wie auch Säugetiere und Reptilien vom Boot aus fotografiert werden. Der Riesentukan sucht Futter im ersten Morgenlicht und auch die omnipräsenten Kaimane warten auf Beute. Das Wasserschwein trägt ihr Junges auf dem Rücken. Wasserschweine, oder auch Capybara genannt, sind die grössten Nagetiere der Welt.

 

 


Mit rund 650 Vogelarten ist das Pantanal ausserordentlich reich an gefiederten Bewohnern. Der Marmorreiher verharrt fast unbeweglich, während der Rotbrustfischer blitzschnell einen Fisch erbeutet. Der Zwergkönigsfischer ist sehr schwer zu sehen und noch viel schwieriger zu fotografieren, da er sehr scheu ist. Der Kappenreiher zeigt stolz seine Schmuckfedern. 





Nach der Weiterfahrt über die Transpantaneira bis Porto Jofre bin ich im "Jaguarland". Über Jahre wurden die scheuen Jaguare an die Präsenz von Menschen und Motorboote gewöhnt. Heute können sie vom Boot aus gut fotografiert werden. Sie sind allerdings nicht einfach zu finden, da das Gebiet riesig ist und sie sich oft nur für kurze Zeit am Ufer zeigen. Der Jaguar sieht dem afrikanischen Leoparden ähnlich, ist aber grösser und kräftiger gebaut.


 

 
In einem Seitenarm des Rio São Lourenço finde ich den sehr seltenen Riesenotter. Die Art ist gefährdet und es gibt schätzungsweise nur noch 5000 Tiere. Ein Riesenotter kann bis zu 2 Meter lang werden (davon etwa 70 cm Schwanz) und bis zu 30 kg wiegen. Die Tiere sind tagaktiv, aber unglaublich schnell und verspielt. Sie leben in Familien und unterstützen sich gegenseitig bei der Jagd nach Fischen. Dabei kann ein Riesenotter durchaus einen Wels erbeuten, der 60 cm lang ist.


 

 


Es ist Winter im Pantanal und an einem Morgen herrscht dichter Nebel, der sich langsam in den ersten Sonnenstrahlen auflöst. Gelegenheit für stimmungsvolle Bilder! Am Abend präsentieren sich dann Jabiru Störche vor der untergehenden Sonne.





Der erste Teil meiner fantastischen Reise in das Pantanal ist zu Ende. Der zweite Teil führt mich weiter in das südliche Pantanal, das mit seinen wunderschönen Landschaften und dem Reichtum an Tieren fasziniert. Dorthin reise ich vor allem wegen den Papageien und den Ameisenbären - doch ich finde viel mehr! Davon berichte ich im nächsten Blogeintrag, der demnächst erscheint.

Mehr Bilder unter:

Montag, 13. Juli 2015

"Big Nine" und mehr in Botswana und Südafrika

Unglaubliche Vielfalt auf meiner Reise in den Süden von Afrika
Wie angekündigt, habe ich im Juni Botswana und Südafrika bereist. Ich hatte dabei das Privileg, mit dem Fotografen Greg du Toit unterwegs zu sein.

Die Big Five sind das Ziel jeder Safari, wobei das Nashorn leider immer mehr zu einer Herausforderung wird. Auf dieser Reise habe ich das Glück zusätzlich zu den Big Five auch Geparde und Afrikanische Wildhunde zu sehen. Aber das reicht noch nicht. Das seltene Erdferkel (Aardvark) und selbst ein Schuppentier (Pangolin) kann ich nicht nur sehen, sondern auch noch fotografisch festhalten. Den sehr seltenen Wüstenluchs (Karakal) sehe ich für einen ganz kurzen Augenblick.

Die erste Lodge ist Mashatu, ein wunderschönes Game Reserve im Nordosten von Botswana. Im Erdreich eingelassene Verstecke an Wasserlöchern ermöglichen spektakuläre Aufnahmen aus Höhe des Erdbodens.




Die übermässige Lichtverschmutzung in urbanen Gebieten verdeckt eine Vielzahl der Sterne. So sieht der Himmel in der Dunkelheit der afrikanischen Wildnis aus - fantastisch.


Ein Leopard im ersten Morgenlicht, auf der Suche nach Beute. Die Farben des Winterwaldes ergänzen sich mit dem Muster des wunderschönen Tieres.



Spannend ist es, die Erbeutung eines Helmperlhuhns durch einen Kampfadler zu sehen. Stolz fliegt er mit seiner Beute davon. Das Huhn lässt sich vom Adler, der in unmittelbarer Nähe steht, nicht irritieren. Ein Hupfer und schon hat der Adler das Huhn. So wird aus einem "Guineafowl" ein "Guineafool".


Dramaturgie der Wildnis: 
Weiss mit schwarzen Punkten - Schwarz mit weissen Punkten. 
Kopf nach vorne - Kopf nach hinten. 
Raubtier - Beute.


Sonnenuntergang am "Rhodes Baobab Tree". Die Nacht verbringen wir in einer Kgotla, einem "Wilderness camp" unter freiem Himmel. Und das bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt!


Das nächste Ziel ist die Mala Mala Lodge im Norden von Südafrika. Die Lodge ist die grösste private Lodge in Südafrika und berühmt für die Vielfalt an Tieren. Die offene Grenze zum Krüger Nationalpark erlaubt den Tieren ungehindert zu migrieren. Den ersten Tag erlebe ich mit Nebel am frühen Morgen. Eine mystische Stimmung als die Giraffe durch den lichten Wald wandert.


 
 

An einem Tag sehen wir fünf verschiedene Nashörner. Aber auch eine Löwin mit ihren Jungen und ein Rudel Afrikanische Wildhunde mit Welpen erfreuen das Fotografenherz. Und damit bin ich schon bei "Big Seven".


 



Den Abschluss bilden zwei Hyänenbabies, die absolut keine Scheu vor Menschen haben und sich aus einer Distanz von einem halben Meter fotografieren lassen. Bei einsetzender Dunkelheit eine Herausforderung - aber mit unglaublichen Resultaten.


  

Eine halbe Tagesreise mit dem Flugzeug entfernt ist die nächste - die Tswalu-Lodge in der Kalahariwüste. Eine fantastisch schöne Lodge in einer wunderschönen Landschaft - aber kalt, zumindest in der Nacht.
Mein Guide Greg lebt seit zwanzig Jahren im Busch. Noch nie konnte er ein Erdferkel (Aardvark) fotografieren! Die nächsten drei Tage sehen wir 8 verschiedene! Unglaublich. Das wird noch übertroffen durch ein Schuppentier (Pangolin), dass ich am ersten Tag sehe und von Nahem fotografieren kann. Und damit ist das "Big Nine" komplett.




Aber eigentlich ist das fotografische Ziel Erdmännchen. Diese putzigen Tiere sind in gewissen Kolonien so zutraulich, dass sie sich selbst durch den am Boden liegenden Fotografen nicht stören lassen und sogar über ihn hinweg klettern!

 

  

Der Abstecher nach Simonstown am Kap der guten Hoffnung, mit dem Ziel, Weisse Haie zu fotografieren, ist nicht von Erfolg geprägt. Ersten sind die Hai-Aktivitäten aussergewöhnlich tief, zweitens spielt das Wetter nicht mit und drittens ist das Boot mit den vielen Touristen nicht ideal. Aber bei so viel Erfolg in den ersten zwei Wochen akzeptiere ich das und verweile mich mit den Afrika Pinguinen.



In den nächsten Tagen fliege ich nach Brasilien mit dem Ziel Pantanal. Jaguar, Tapir, Tukan, Papagei und vieles mehr ist auf der Wunschliste!

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