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Sonntag, 13. August 2017

Im Land der Jaguare

"Der mit einem Sprung tötet", so heisst der Jaguar bei den Eingeborenen
Jaguare zu fotografieren ist schwierig und faszinierend zugleich. Die drittgrösste Raubkatze der Welt kommt nur im südlichen Teil von Nordamerika und in Südamerika vor. Sie bevorzugt dichte Vegetation und hält sich gerne an Flussläufen und Seen auf. Deshalb sind die Chancen auf eine Sichtung im „Pantanal“ besonders gut. Das „Pantanal“ erstreckt sich über eine Ebene von annähernd 230'000 Quadratkilometer und ist damit fast sechsmal so gross wie die Schweiz. Es umfasst den Südwesten von Brasilien sowie Teile von Paraguay und Bolivien. Das Ökosystem ist einzigartig auf der Welt und umfasst überschwemmte Gebiete, Savannen, Wälder, Dschungel und Steppen. Alljährlich wird das Pantanal im Sommer vom Wasser des Rio Paraguaí überschwemmt. Nur die etwas höher gelegenen Gebiete bleiben trocken und ermöglichen Mensch und bodenlebenden Tieren das Überleben. Im Herbst fliesst das Wasser langsam ab und hinterlässt ein fruchtbares Gebiet, das eine unglaublich reiche Flora und Fauna hat.

 Ausgehend von der brasilianischen Stadt Cuiabà erreiche ich das "Jaguarland" über die "Transpantaneira", eine 145km lange Schotterpiste mit 127, teils einfachen Holzbrücken. Am Ende angelangt werde ich mit einem kleinen Motorboot weiter zum "Jaguarflotel", einem eigens für Jaguarbeobachtungen erbauten "Hausboot" mit komfortablen Zimmern gefahren. 

 


 
 

Jaguare sind auf ihren Streifzügen oft an einem Flusslauf zu sehen - wobei "oft" relativiert werden muss. Im teils sehr dichten Unterholz ist es ausserordentlich schwierig die Tiere zu sehen und ich bin stundenlang mit dem Boot unterwegs, bis über Funk eine Meldung kommt, dass ein Jaguar gesichtet wurde - oder wir selber einen entdecken. Dann allerdings sind die Boote mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, um möglichst als erstes dort zu sein. Jaguare sind sehr gute Schwimmer und schwimmen oft über Kilometer dem Ufer entlang, immer auf der Suche nach Beute. Diese besteht zu etwa 75% aus Kaimanen und etwa 25% aus Wasserschweinen (Capybaras).


 

 
 

In den Flussläufen sind auch viele der vom Aussterben bedrohten Riesenotter zu sehen. Diese, bis zu 2 Meter langen, geselligen Tiere sind tagaktiv und können beim Fischen oder auch beim Sonnenbaden gut beobachtet werden. Eine besondere Begegnung habe ich als ein Jaguar in die Nähe ihres Baus kommt. Mit vereinten Kräften wird der Jaguar mit einem unglaublichen Lärm eingedeckt. Kaum steht er aber auf und faucht sie an, tauchen sie unter - zumindest die weniger mutigen. In seiner Ruhe gestört, zieht es das ältere Männchen aber dann doch vor, einen ruhigeren Platz zu suchen. Trotzdem bringen die Otterweibchen aber ihre Jungen an einen sicheren Ort.




 
Normalerweise sind Jaguare Einzelgänger und treffen nur während der Paarungszeit aufeinander. Ich konnte beobachten, wie sich zwei unterschiedlich alte "Halbschwestern" treffen. Die Katze vor Ort ist äusserst angespannt, als sie die Witterung eines anderen Tieres wahrnimmt. Entspannt sich dann aber, als sie wahrnimmt, dass es ihre "Halbschwester" ist. Ein ganz besonderes Erlebnis im Licht der untergehenden Sonne.





Neben den Raubkatzen und den Riesenottern bietet das Pantanal wunderschöne Ufer-Landschaften bei denen besonders die Cambara-Bäume mit ihren gelben Blütenständen herausleuchten. Aber auch die Wasserschweine (Capybaras) und die vielen Kaimane, die sich am Ufer aufwärmen oder gerade einen riesigen Fisch verschlucken, geben immer wieder lohnende Fotosujets. Die Vielfalt der Vögel ist riesig - unten zwei grosse Exemplare: ein Königsgeier und ein Schwarzbussard.





Im Jaguarland bin ich vor allem fokussiert auf die Jaguare. Aber das Pantanal bietet viel mehr! Im nächsten Blog, der demnächst erscheint, berichte ich über die Naturschönheiten des südlichen Pantanals. Zum dritten mal in Folge habe ich einige Zeit auf der Fazenda Barranco Alto verbracht. Es muss sehr schön sein, dass ich immer wieder zurückkehre - es ist sehr schön!

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Brasilien 2017 Jaguarland